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Übersicht

Karl Clauss Dietel – Wege zur offenen Form

Der Produktdesigner Karl Clauss Dietel (1934-2022) war Zeit seines Lebens auf der »Suche nach der Gestalt unserer Dinge«.

 

Mit seinen Objekten hat er Designgeschichte geschrieben: Er entwarf Lastwagen und Schreibmaschinen, Großrechenanlagen und Mokicks, Radios und PKWs – er war sicherlich einer der vielfältigsten und produktivsten deutschen Nachkriegsdesigner der DDR. Das von ihm entworfene Mokick Simson S50 prägte ab 1975 das Leben junger Menschen in der DDR und ist noch heute – 30 Jahre nach Ende seiner Produktion – hunderttausendfach auf den Straßen unterwegs.

Wie ihm gelang solch beispielhaft langlebige Dinge zu entwickeln? Wie kam es, dass er schon in den 1960er Jahren nach Alternativen zu Massenkonsum und Ressourcenverschleiß nachdachte? Wie wurde er zu einem Vordenker dessen, was wir heute als nachhaltiges Design bezeichnen?

Karl Clauss Dietel hat berichtet was ihn prägte – von den Jeeps der Amerikaner, die 1945 sein Dorf bei Glauchau in Sachsen erreichten, und den Bauhäuslern Selman Selmanagić und Theo Balden, bei denen er studierte. Anhand seiner Entwürfe für Radios, Mokicks und Autos erläutert er präzise, wie er den Dingen, die er gestaltete, ihre unverwechselbare Form gab. Der Film macht es möglich, die Arbeit Dietels an der Gestalt unserer Dinge Schritt für Schritt nachzuvollziehen. Mit seinem Tod im Januar 2022 wurden diese Aufnahmen ein Dokument deutscher Designgeschichte.

Mit dem Mokick S50 hat Dietel zu einer Form gefunden, die eine Offenheit zeigt, wie man sie so noch nicht gekannt hat. Alle Teile vermitteln den Eindruck, als wären sie in sich beweglich, als könne man mit ihnen
als Nutzer machen, was man möchte.

Walter Scheiffele

Galerie

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